Mein Wellensittich und seine Kumpanen |
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Mein Wellensittich
Sonnenball im Flauschekleid, ein Stimmchen, das mich stets erfreut. Schäkernd auf der Schaukel wippend, ab und zu an Hirse nippend, so bist du mit plaudernder Geschwätzigkeit zu neuen Streichen stets bereit. © Heidemarie Andrea Sattler Hörprobe ![]()
"Piep, piep, hoch oben auf dem Birkenast findet jeder seinen Platz"
Mein Wellensittich und seine Kumpanen
Das ist schon eine bunte Rasselbande, meine quirligen Wellensittiche. Tschilpi ist neben Knupsi einer der Wagemutigsten und liebt das Spiel mit seinem Klingelbällchen. ![]() Auch wenn ich mit leckerer Petersilie locke, ist er der erste Pieper auf meinem Finger.
Liebevoll und ganz vorsichtig sabbelt er das taufrische Nass von den Kräutern.
Doch mit lautem Pfeifen und Geschubse drängeln seine Kumpanen aus dem Vogelheim um sich doch noch einen Platz auf mir zu ergattern. Hurra, Petersilie für alle! ![]() Leckere Peterling aus dem eigenen Garten - echt supi!
Meine Rasselbande
"Mein Name ist Knupsi und ich bin der schnellste Flieger im Lande. Selbst Tschilpi kann da nicht mithalten. Natürlich hat das so manche Vorteile, denn ich bin immer als erster auf dem Birkenast, der im Wohnzimmer unter der Decke hängt und ergattere deshalb auch so manchen Lieblingshappen. Besonders die schmackhafte rote Hirse hat es mir angetan. Oftmals muss ich die anderen zum Fliegen animieren. Gerade meine Freundin,
das süße Tinchen, nascht lieber an dem Vogelbisquit im Käfig, als mit mir eine fesche
Runde zu drehen." "Was höre ich da von Knupsi? Über mich, Tinchen, das blaue Wellensittichweibchen? Die Raserei in der Luft überlasse ich lieber ihm, denn es gibt wirklich Wichtigeres. Mein Federkleid will schließlich auch gepflegt sein und dazu brauche ich einfach meine Zeit. Gerne putze ich mich, wenn es auch die anderen Wellensittiche tun. Das ist so, als ob einer von euch Menschenkindern gähnt. Bald gähnt ein anderer Mensch hinterher :-). Genauso verhält es sich bei uns Wellis. Deshalb kehrt mein Knupsi auch schnell wieder zu mir zurück und dann lasse ich mich ganz liebevoll am Köpfchen kraulen." ![]() Knupsi & Tinchen bei einem gemeinsamen Ausflug "Honey, kleines Federbällchen, so werde ich gerufen, denn mein Gefieder ist quietsche Gelb. Ich bin das jüngste Wellensittichmädchen hier im Hause und deshalb noch äußerst vorsichtig. Alles wird genau beäugt und beobachtet, bevor ich mich damit beschäftige. Sicherheitshalber verstecke ich mich hinter meinem besten Freund, dem Tschilpi.
Der kennt sich bestens aus und gibt auch gut auf mich acht. Nur wenn mein Frauchen
ein dickes Stück frische Mohrrübe in die Gitterstäbe klemmt, bin ich nicht mehr zu bremsen. Dann wird geknabbert und genüsslich der süße Saft geleckt. Mein kräftiger Schnabel läuft zur Höchstform auf und zerlegt die Rübe ratz-fatz.
Tschilpi staunt da nur drüber, aber das ist auch kein Wunder, denn Wellensittichmädchen
haben nun mal kräftigere Schnäbel als die Jungs. Jedenfalls ist es immer eine mords Sauerei aber auch ein Riesenspaß." ![]() Honey, die kleine "Raspelmaschine" Knödel und Lolli sind die ältesten Wellensittiche und sozusagen schon im Opa-Omaalter. Deshalb geht alles bei diesem Pärchen ruhiger und langsamer ab. "Ja, der Knödel lässt sich furchtbar gerne auf der Schulter von unserem Frauchen nieder und genießt dann den Gang durch die Wohnung. Aufmerksam lauscht er dabei
ihrer Stimme und knabbert ihr in den Haaren", berichtet Lolli, das grün-gelbe Vögelchen.
"Und meine Vorliebe?" frägt uns Lolli und legt das Köpfchen schief.
"Alles was glänzt und glitzert. Keine Kette ist vor mir sicher und kleine Glöckchen ziehen mich magisch an. Da kann ich einfach nicht widerstehen." ![]() Zuerst gab es nur zwei Wellensittiche im kleineren Käfig, aber das sollte sich bald ändern... :-)
Hurra, Badetag bei Familie Wellensittich
"Ach, wie freue ich mich doch so auf meinen heißgeliebten Badetag", zwitscherte Knupsi
und legte das Köpfchen schief.
"Ha, ich höre schon wie Frauchen das Wasser einfüllt und bald kann ich darin plantschen.
Wenn es doch ein wenig größer wäre und nicht alle immer gleichzeitig mit mir ins Badehäuschen schlüpfen wollten. Nur mit Mühe kann ich meine Flügel eintauchen und mein blau-weißes Schwänzchen schaut immer heraus. Das wäre ja auch nicht so schlimm, wenn nicht die kecke Wellensittichdame Tinchen ständig an ihm herumzuppeln würde. Wer soll sich da noch auf die Körperpflege konzentrieren können? Aha, jetzt kommt
das erfrischende Nass und Tinchen guckt schon wieder so komisch...
Aber was ist das? Kein Badehäuschen?" Leicht irritiert steckt Knupsi den Kopf aus der geöffneten Käfigtüre und auch seine anderen Wellensittichfreunde beäugen neugierig und mit höchster Aufmerksamkeit diese fremde Neuheit aus sicherer Entfernung.
Auf dem Wohnzimmertisch stand das verlockende Nass, fast zum Greifen nahe. Nur diese
neue, blaue Wanne verwirrte meine kleinen Racker.
"Viel mehr Platz zum Baden", jubelte Tschilpi und stupste Knupsi am Schnabel an. Der
entdeckte sein Lieblingsspielzeug, ein kleines Plastikauto mitten im Wasser und schlug aufgeregt mit den Flügeln. Als dann noch Tinchen nahe an seinen Schwanz heran rutschte gab es für ihn kein Halten mehr. Nach einem Rundumflug mit kurzfristigem Halt auf dem Lieblingsplatz, einem alten Kiwiast, landete er etwas unbeholfen neben der neuen Plantschgelegenheit, einer umgedrehten Frisbeescheibe. Zaghaft tapste er heran, immer genau von seinen Kumpanen beobachtet. Endlich wagte er sein heißgeliebtes
Auto anzustupsen und knabberte prüfend an dem Rand der neuen Badewanne herum.
"Alles halb so schlimm", piepste er mit hohem Ton seinen Artgenossen herüber und "schwupp-di-wupps" hüpfte er beherzt ins warme Wasser und nahm vorsichtig ein Schlückchen.
"Juhuu, wie herrlich" und eifrig tauchte er sein Köpfchen in Nass hinein und patschte
mit den Flügeln ins Wasser. "Endlich Platz für meine Badelust" jubelte der kleine Kerl und fuhr sich mit dem Schnabel behände durch die Brustfedern und hüpfte wieder aus dem Wasser heraus um danach gleich wieder hineinzuspringen. Zum Schluss zog er sich die Schwanzfedern durch den Schnabel und schüttelte
sein ganzes Federkleid. Und danach ging es ab zurück in den Vogelkäfig zum ausgiebigen
Putzen und Kraulen. Nach und nach folgten die anderen Gesellen seinem Beispiel und genossen diesen Badetag in der großen Vogelwanne. © Heidemarie Andrea Sattler ![]() Nach ausgiebiger Wasche mit anschließender Gefiederpflege gönnen sich
die Pieper etwas Ruhe auf ihren bevorzugten Sitzgelegenheiten in der
komfortablen Voliere.
Tapetenknabbern macht Spaß und ist gut für die Kurzweil
Sechs Wellensittiche auf Freiflug im Zimmer. "Achtung, bitte alle Fenster geschlossen
halten, blendende Lichtquellen und Lampen (wegen möglicher Stomschlaggefahr) ausschalten, offene Feuer wie Kerzen löschen, Hitzequellen abkühlen lassen und immer eine Zeitung unter dem Lieblingslandeplatz legen", so müsste die Ansage erfolgen, wenn der Luftraum im Wohnzimmer für meine Vögel freigegeben ist. Spätestens jeden zweiten Tag darf die muntere Schar ihre Flügel zum Einsatz bringen. Dabei unterscheiden sich schnell die Flugkünstler von den "Ich flieg mal gemächlich zum anderen Ast und bleibe da sitzen-Piepern" und von den "Uiih, was glitzert denn da so schön-Vögeln". Zum Glück finden sich alle immer auf der gleichen Landefläche, dem Lampengestell dicht unter der Decke wieder. Das erleichtert sehr die Entfernung von den einen oder anderen festen "Hinterlassenschaften" meiner Lieblinge. Nach dem gemeinschaftlichem Putzen beginnt das "Fang-mich-Spielchen" mit wildem Hin- und Hergehüpfe auf dem Hochsitz. Doch in der letzten Zeit macht sich eine Unart breit, für die ich bald eine Lösung anbieten muss. Tinchen und Lolli sind auf die Idee gekommen die Tapete an der Decke anzuknabbern und kleine Stücke herauszureißen. Honey ist jetzt auch schon davon angesteckt und als 3er-Trupp macht es besonders viel Spaß. Zum Glück sind die Männer davon nicht begeistert und widmen sich lieber dem Wettbewerb im Gesang. Also heißt es für mich: Ein neuer Landeplatz muss her und so prangt jetzt ein entlaubter Birkenast in der linken Wohnzimmerecke. Äußerst aufmerksam beäugt mich meine Wellensittichbande und die Ausschmückung mit einem Kletterseil, Glöckchen, einer Leiter und weiterem Spielzeug wird positiv zur Kenntnis genommen. Tschilpi lässt sich, nach einer Flugeinlage auf dem neuen Landeplatz nieder und muss nicht lange auf die anderen warten. Nach anfänglicher Skepsis sind auch die Vogeldamen begeistert, denn "die Rinde lässt sich so wunderbar mit dem Schnabel vom Ast schälen und das Spielzeug bimmelt vortrefflich", piepst Tinchen zufrieden in die Runde. © Heidemarie A. Sattler
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